Selbstorganisation in Griechenland in Zeiten der Krise

Aus Not und Widerstand geboren

Q: www.contraste.org

Es fällt schwer, sich die Lebenssituation der Menschen in Griechenland wirklich vorzustellen: Das Gesundheits- und Verkehrssystem ist zusammengebrochen, die Jugendarbeitslosigkeit nähert sich der 60%-Marke, Gehälter, Renten und Arbeitslosengeld wurden drastisch gekürzt.

Immer mehr Menschen in Griechenland werden hoffnungslos arm und hungern. Es tut weh, dorthin zu schauen. Griechenland ist so nah – wer kennt nicht dieses warme Land mit dem guten Wein, den traumhaften Stränden.... Griechenland wird zerstört, und die Welt schaut zu. Griechenland wird ebenso zerstört, wie davor schon viele andere Länder in Afrika, in Asien, in Lateinamerika. Immer hat die Welt zugeschaut. Jetzt kommt es näher.

Und es wäre zynisch, sich über die erstarkende Selbstorganisation und die genossenschaftlichen Strukturen zu freuen, die nun ganz klassisch aus der Not geboren überall in Griechenland entstehen. Zu bitter ist die Verarmung und Entrechtung, die staatliche und neofaschistische Gewalt in diesem ausgeplünderten Land. Vor allem MigrantInnen und Flüchtlinge bekommen das zu spüren. Die faschistische Partei »Goldene Morgenröte« bekam bei den Parlamentswahlen im Sommer 2012 fast 7% der Stimmen, rassistische Überfalle auf MigrantInnen sind an der Tagesordnung, mitunter mit tödlichem Ausgang.

In den vielen Ansätzen von Selbstorganisation und Solidarität wird deutlich, dass wirtschaftliche Selbsthilfe lebensnotwendig sein kann, dass darüber hinaus aber politische Kämpfe um Ressourcen und um die Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft notwendig sind, damit die neuen Kooperativen nicht in Armutsnischenabgedrängt vor sich hin kümmern, auf Nothilfe reduziert, während die Zerstörung der Gesellschaftlichkeit in großem Stil voranschreitet.

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