Europa

„Modell für den künftigen Umgang mit innerparteilicher Diskussion“?

Der Heidelberger Parteitag der KPD 1919

Am Ende der Weimarer Republik war die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) weit von ihren ursprünglichen Idealen entfernt. Die einst von Rosa Luxemburg gegründete Organisation war zu einer vollständig entdemokratisierten, vom Apparat bürokratisch beherrschten Partei geworden. Interne Diskussionen wurden weitgehend unterbunden, politische Konflikte nicht politisch, sondern organisatorisch, also durch Ausschlüsse und Repressalien „gelöst“. Kritiker belegte die Parteiführung mit Redeverboten oder entfernte sie kurzerhand aus der Partei. weiterlesen »

Ohnmächtige Demokraten

Stereotype Darstellungen des "Prager Frühling" in bundesrepublikanischen Schulgeschichtsbüchern

Vom 20. auf den 21. August 1968 rollten Panzer der Warschauer Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei ein und beendeten gewaltsam ein von vielen Menschen mit Spannung verfolgtes Experiment – die Entwicklung hin zu einem „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Dieser vom damaligen KPChef Alexander Dub¢ek formulierte Slogan drückte aus, wofür die Reformbewegung von Studenten, Intellektuellen und Arbeitern stand: eine freie, demokratische und sozial gerechte Gesellschaft. Weltweit hat das Aufbegehren der Menschen in der Tschechoslowakei gegen das stalinistische Regime Aufsehen erregt. weiterlesen »

Eine andere Welt war möglich

Über die Revolution im November 1918 und ihr Scheitern


Ende Oktober 1918: Die Matrosen der in Kiel und Wilhelmshaven liegenden Hochseeflotte verweigern ihren Offizieren den Gehorsam. Sie nehmen ihren Vorgesetzen die Waffen und Rangabzeichen ab und übernehmen in den Küstenstädten selbst die Befehlsgewalt. Am nächsten Tag treten die Werftarbeiter in den Streik und stellen sich an die Seite der Soldaten. Die deutsche Revolution hat begonnen.
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Anna Leder (Hg.): Arbeitskämpfe im Zeichen der Selbstermächtigung. Kollektive Gegenwehr in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Österreich und Serbien

Buchtipp

Weltweit und auch in Europa treten Unternehmen zunehmend aggressiver auf. Die Gewerkschaften weichen vor ihnen zurück. In den vergangenen Jahren entstanden daher europaweit „wilde” Arbeitskämpfe. Von den unterschiedlichen Formen dieses Widerstandes, von Streiks und Betriebsbesetzungen, von Managerfestsetzungen und spontanen Kundgebungen berichten die AutorInnen in diesem Buch.
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Mythos Kronstadt - Im Spiegel aktueller russischer Veröffentlichungen

Die Ereignisse in Kronstadt 1921 spielen bis heute eine außerordentlich große Rolle im Geschichtsbewusstsein der Linken. Nicht nur, dass jede ausführliche Debatte zwischen Anarchist*innen und Marxist*innen fast unweigerlich auf das Thema kommt – Kronstadt gehört zu wichtigsten Gründungsmythen der Rätekommunist*innen, trägt wie kaum eine andere gewaltsame Maßnahme zur negativen Bewertung von Figuren wie Lenin und Trotzki durch die linke Öffentlichkeit bei und wird immer wieder als Beispiel für Unterschied zwischen „Revolution von unten“ und „Revolution von oben“ herbeizitiert. weiterlesen »

Nichts gegen junge Bankangestellte...

Die »langen Wellen« der kapitalistischen Entwicklung

Im Herbst 1994 hielt Ernest Mandel im Kulturzentrum "Rote Fabrik" in Zürich einen seiner letzten Vorträge vor seinem Tod im Juli 1995. Mandel widmete sich dem immer wieder aktuellen Thema "Krise", plädierte für einen Sozialismus der Selbstverwaltung und nahm gegen Ende seiner Ausführungen bereits den Slogan der "99%" vorweg, der Jahre später zur Parole der Occupy-Bewegung werden sollte.

Der Vortrag erschien später in einem Sammelband unter dem Titel "Krise - welche Krise?" und ist im folgenden dokumentiert.

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Anton Pannekoek: Arbeiterräte - Texte zur sozialen Revolution

Buchtipp

Das Hauptwerk des holländischen sozialistischen Theoretikers und Rätekommunisten Anton Pannekoek, erstmals veröffentlicht 1946 unter dem Titel `De Arbeidersraden', liegt nach über 60 Jahren nun auch in einer deutschen Übersetzung vor. Erschienen in einem 700 Seiten starken "Beiheft 1" der Zeitschrift "Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit" wird der Text eingerahmt von zahlreichen weiteren Schriften Pannekoeks, auf die sich der Untertitel "Texte zur sozialen Revolution" bezieht. weiterlesen »

„Weiche Schale, harter Kern“ Zur Zukunft der SAC

Ein Interview mit Jan Abrahamsson

Jan Abrahamsson verrichtet Wartungsarbeiten in der Stockholmer U-Bahn, ist Mitglied des Stockholmer LS und sitzt seit 2009 im siebenköpfigen Arbeitsausschuss der syndikalistischen Gewerkschaft SAC in Schweden. Gabriel Kuhn hat sich mit ihm für die DA über die gegenwärtige Lage und die zukünftigen Möglichkeiten der SAC unterhalten.

Der Kongress 2002 hat einige entscheidende Änderungen für die SAC gebracht. Kannst du die wichtigsten zusammenfassen? weiterlesen »

„Auf ins nächste Jahrhundert“ - Geschichte und Gegenwart der SAC

Zum Aufschwung basisdemokratischer Gewerkschaftsarbeit

Die SAC (Sveriges Arbetares Centralorganisation) gilt als die einzige auf anarchosyndikalistischen Prinzipien gegründete Gewerkschaft, welche die letzten hundert Jahre ohne Verbot, Vertreibung oder Spaltung überlebt hat. Gegenwärtig erfährt die SAC wieder einen Aufschwung und steigende Mitgliedszahlen. Im Herbst dieses Jahres findet der dreißigste Kongress der Organisation statt. Ein guter Grund, einen Blick auf die Geschichte und Gegenwart des Syndikalismus in Schweden zu werfen.

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Autonomer Arbeitskampf und Fabrikbesetzung

Über den Kampf der Arbeiter_innen der Firma VIOMIHANIKI METALLEYTIKI in Thessaloniki

In Thessaloniki hat eine Vollversammlung einer seit einem Jahr stillgelegten Fabrik beschlossen, den Betrieb zu besetzen und in Selbstverwaltung die Produktion aufzunehmen: “Ihr Könnt nicht, wir schon!" weiterlesen »