21. Jahrhundert – Arbeiterkontrolle in der Gegenwart

Arbeitskämpfe um Selbstverwaltung in Griechenland

Die Faust zum Gruß

Der erste Mai – Kampftag der Arbeiterbewegung – oder heute in Deutschland oft nur noch Tag der Arbeit genannt. Zu diesem Anlass reisten Delegierte aus griechischen Projekten nach Deutschland, um über ihre Kämpfe und die Situation in Griechenland zu berichten. Dabei sind unter anderem ehemalige MitarbeiterInnen des staatlichen Rundfunk- und Fernsehsenders Elliniki Radiofonia Tileorasi (ERT), die neu gegründete Genossenschaft H Efimerida ton Syntakton (Zeitung der Redakteure) und Arbeiter der besetzten Baustofffirma »Viomichaniki Metallevtiki« (vio.me). weiterlesen »

Hoffnungsschimmer für Wagner Solar

Mitarbeiter des insolventen hessischen Solartechnikbetriebs gründen Genossenschaftsinitiative

Das Solartechnikunternehmen Wagner & Co. GmbH musste am 22. April wegen schlechter Auftragslage Insolvenz anmelden. Die Mitarbeiter wollen das nicht einfach so hinnehmen.

Mit der Insolvenz des Solartechnikpioniers Wagner & Co GmbH aus dem hessischen Cölbe gründete sich eine Mitarbeiterinitiative zur Übernahme des Unternehmens. In einer Pressemitteilung kündigten sie an, das Unternehmen mit einem neuen Geschäftsmodell weiter führen zu wollen. Geplant ist die Gründung einer Genossenschaft. weiterlesen »

Fralib: Ein nicht zu unterschätzender sozialer Sieg

20 Millionen Euro für selbstverwaltetes Teebeutelwerk in Südfrankreich. Unilever muss zahlen

Es kommen nicht nur schlechte (politische) Nachrichten aus Frankreich. Dieser Sieg ist nicht zu unterschätzen: Nach 1.336 Tagen im Kampf haben die Arbeiter/innen einer Teebeutelfabrik in Gémenos, in der Nähe von Aubagne im südöstlichen Umland von Marseille, einen bedeutenden Erfolg davon getragen. Der Lebensmittelkonzern Unilever hat sich verpflichtet, ihnen zwanzig Millionen Euro zu zahlen – dafür, dass sie in Eigenregie ihre Produktion weiterbetreiben. Und so kam es dazu. weiterlesen »

Vivex feiert dreijähriges Jubiläum seiner Verstaatlichung

Seit einem Jahr produziert die Autoscheibenfabrik im Osten Venezuelas und beliefert mehr als 60 Werkstätten im gesamten Land.

Die vor drei Jahren verstaatlichte und unter Arbeiterkontrolle geführte Fabrik Vivex in Barcelona - nicht in Katalonien, sondern im Osten Venezuelas - ist mittlerweile unabhängig von staatlichen Zuwendungen. weiterlesen »

Ein selbstverwalteter Konzern?

Mondragón im spanischen Baskenland

In Diskussionen um anderes, alternatives, solidarisches Wirtschaften geht es meist um kleine Projekte, die mit hohen Ansprüchen in Nischen mühsam über die Runden kommen. Ob es auch ein paar Nummern größer geht, wollte ich bei einem einwöchigen Besuch im spanischen Baskenland im Januar 2013 herausfinden.

Mondragón ist der weltweit größte Genossenschaftsverbund mit 256 Unternehmen und über 83.000 Beschäftigten. Auf ihrer mehrsprachigen Website schreiben die GenossInnen selbstbewusst: weiterlesen »

Argentiniens besetzte Betriebe

Über das emanzipatorische Potenzial und die Dilemmas der Selbstverwaltung

In den 1990er Jahren und danach in verstärktem Maß als Konsequenz der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2001/2002 entstanden in Argentinien eine Vielzahl von sozialen Bewegungen: neue Gewerkschaften, Arbeitslosenorganisationen, Nachbarschaftsversammlungen, Müllsammler und besetzte, selbstverwaltete Betriebe (Uriona 2006: 89). weiterlesen »

Elefanten für die Arbeiter

Unilever wollte die Teeproduktion in Marseille einstellen, doch die Belegschaft besetzte die Fabrik

Der Lebensmittelgigant will Tee für die Marke Eléphant künftig in Polen produzieren. Doch die Arbeiter beanspruchen die Marke für sich und wollen die Fabrik in Marseille aufrechterhalten.

Auf der Packung steht auf Französisch »Der Mate von Fralib«, darunter ist ein Trinkgefäß und ein Strohhalm aus Metall abgebildet. Mit diesen Utensilien trinken über 80 Prozent der argentinischen Bevölkerung regelmäßig Mate-Tee. weiterlesen »

"Sie wollen einfach nicht gehen"

Der konservative Bürgermeister von Buenos Aires fördert lieber Klientelismus als Selbstorganisation

Kein frohes neues Jahr: Der Ausblick auf 2012 stellte sich für die Arbeiterinnen und Arbeiter der empresas recuperadas, der selbstverwalteten Betriebe, in Buenos Aires zum Jahresende ausgesprochen trübe dar. Ende Dezember legte Mauricio Macri, der konservative Bürgermeister der argentinischen Hauptstadt, sein Veto gegen das »Gesetz Nr. 4008« ein. Dieses sollte die Geltungsdauer eines anderen Gesetzes, das bis dahin die selbstverwalteten Betriebe vor den Ansprüchen ihrer ehemaligen Besitzer schützte, bis 2017 verlängern. weiterlesen »

Eine Inspiration für Europa

Andrés Ruggeri im Gespräch über "reaktivierte Unternehmen" in Argentinien

Vor elf Jahren kam es in Argentinien nach einer langen Rezession zu einer Banken- und Finanzkrise und in der Folge zu großen sozialen Konflikten und Massenprotesten. Auch wurden zahlreiche Betriebe, die schließen mussten, von den dort ehemals Beschäftigten besetzt. In vielen Fällen konnte eine Betriebsübernahme durch Arbeiterkooperativen durchgesetzt werden. Der Sozialwissenschaftler Andrés Ruggeri ist Leiter einer Arbeitsgruppe der Univer­sität Buenos Aires, die das Phänomen der empresas recuperadas, der »reaktivierten Unternehmen«, seit 2002 untersucht. weiterlesen »

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