Praktischer Sozialismus und geistige Aktion - Anmerkungen zu Karl Korsch

Karl Korsch auf der "Marxistischen Arbeitswoche" 1923 (vorne mitte, liegend)

Die Korsche Position, die Produktionssphäre demokratisch umzuwälzen, den Lohnarbeiter nicht nur als Staatsbürger, sondern als Produzent zu emanzipieren, kommt angesichts der "psychischen Verelendung" (Gerlach) unter zunehmend prekären Arbeitsbedingungen wieder brennende Aktualität zu. In ökologischer Hinsicht stellt sich die Problematik ebenso drängend: Noch bis in die 60er Jahre bildete die Beseitigung materiellen Elends einen zentralen Angelpunkt sozialistischen respektive sozialdemokratischen Denkens; der Frage nach dem gesellschaftlichen Nutzen produzierter Güter - sieht man von der Kriegswaffenproduktion einmal ab - kam keine besondere Bedeutung zu. Erst unter den Bedingungen des Überflusses bei gleichzeitig relativer Armut und zunehmenden Schäden am Ökosystem gerieten die destruktiven Folgen kapitalistischer Akkumulation für die Biosphäre in den Blick. Die Frage, wie und was zu produzieren sei, ist jedoch ohne die am Produktions- und Reproduktionsprozeß Beteiligten gar nicht zu klären geschweige denn zu lösen. In Anknüpfung an Korschs Idee der "Industriellen Autonomie" lassen sich dazu durchaus Überlegungen anstellen...

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