Otto Rühle

Otto Rühle

Otto Rühle (1874-1943)

Otto Rühle begann seine politische Laufbahn als sozialdemokratischer Wanderlehrer, bevor er 1912 erstmals in den Reichstag gewählt wurde. Dort entzog er sich 1914 der Abstimmung zu den Kriegskrediten zur Finanzierung des ersten Weltkrieges und gehörte bald gemeinsam mit Karl Liebknecht zu den ersten offenen Gegnern des Kriegskurses der Sozialdemokratie.

Während des Ersten Weltkrieges beteiligte sich Rühle an der Bildung des Spartakusbundes und im Dezember 1918 gehörte er zu den Gründern der KPD, aus der er jedoch schon im folgenden Jahr bei einer Linksabspaltung ausgeschlossen wurde. Rühle gründete 1919 mit Gesinnungsgenossen die linkskommunistische KAPD, wurde jedoch Oktober 1920 auch hier ausgeschlossen. Zwischen 1921 und 1925 gehörte er der syndikalistischen "Allgemeine Arbeiter-Union – Einheitsorganisation" (AAUE) an. Otto Rühle löste sich um 1925 vom Rätekommunismus und näherte sich eher dem Anarchismus. Von 1925 bis zum Ende der Weimarer Republik wirkte Rühle als Bildungsreferent der Gemeinschaft proletarischer Freidenker.

Im Sommer 1932 siedelte Rühle nach Prag über, 1935 dann nach Mexiko. 1937 wirkte er in einer Kommission, die die im Moskauer Schauprozess gegen Leo Trotzki erhobenen Vorwürfe überprüfte. Rühle starb am 24. Juni 1943 im Alter von 68 Jahren.

Texte von Otto Rühle im Marxists’ Internet Archive:
http://www.marxists.org/deutsch/archiv/ruehle/index.htm

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