Wirtschaftsdemokratie

Wirtschaft und Demokratie gemeinsam denken

„Selbstverwaltung“ war immer eine der Hauptforderungen und Herausforderungen der Arbeiterbewegung. Ein Überblick über Theorie und Praxis.

In ihrer Forderung nach mehr Demokratie scheint sich die Arbeiterbewegung kaum von anderen Emanzipationsbewegungen zu unterscheiden. Der entscheidende Punkt aber ist, diese nicht nur auf politischer Ebene zu verlangen, zu erkämpfen oder einfach zu machen, sondern auch auf einer wirtschaftlichen – bzw. diese Trennung zwischen politischer und wirtschaftlicher Ebene schlicht nicht zu akzeptieren. weiterlesen »

Über die sogenannte Wirtschaftsdemokratie

Dieser Text des deutschen Kommunisten August Thalheimers erschien im Jahr 1928 als Reaktion auf eine in der SPD und dem Gewerkschaftsverband ADGB geführten Debatte zur "Wirtschaftsdemokratie", welche Konzepte für einen reformorientierten Übergang zum Sozialismus auslotete. Zentrale Ergebnisse dieser Debatte wurden von Fritz Naphtali in seinem Werk "Wirtschaftsdemokratie: Ihr Wesen, Weg und Ziel" (Berlin 1928) festgehalten. Thalheimers Broschüre ist eine Reaktion auf Naphtalis Werk und liefert eine Kritik des Reformsozialismus. weiterlesen »

Den Betrieb übernehmen. Einstieg in Transformation? «Besetzen, Widerstand leisten, produzieren»

Internationale Konferenz der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin vom 3.-5. November 2011

Auf der Konferenz diskutieren internationale ExpertInnen über Betriebsübernahmen durch Belegschaften, Vergesellschaftung und Demokratisierung von Wirtschaft und Produktion. Sämtliche Beiträge sind nun als Videomitschnitte online verfügbar (siehe weblinks am Ende dieses Texts)

Als Reaktion auf Neoliberalismus und Wirtschaftskrise(n) sind vielerorts Betriebe besetzt und die Produktion von der Belegschaft übernommen worden (Lateinamerika, USA, GB, Kannada etc.) Produktionsgenossenschaften nehmen zu und bilden internationale Netzwerke, um so eine Solidarische Ökonomie als Teil gesellschaftlicher Transformation zu entwickeln. Das Eigentum an Produktionsmitteln ist eine zentrale gesellschaftliche Machtachse, um die in gesellschaftlichen Transformationsprozessen – innerhalb des Kapitalismus und erst recht über ihn hinaus – gerungen wird. Die Privatförmigkeit der Unternehmen vermittelt alltäglich die Erfahrung, dass demokratische Entscheidungen dem Privateigentum untergeordnet sind. Die Veränderung von Kräfteverhältnissen hängt wesentlich davon ab, wie und ob es gelingt, diese Macht einzudämmen und umzugestalten, die systematische Herstellung von Ungleichheiten zu mindern und Mittel für die freie Entwicklung Aller und eines/r Jeden zu entwickeln. Die Frage von Vergesellschaftung/Verstaatlichung, Forderungen nach Belegschaftseigentum und Selbstverwaltung sind mit der gegenwärtigen Krise mit neuer Vehemenz gestellt worden. weiterlesen »

Wirtschaftsdemokratie und gesellschaftliche Aneignung

Demokratisierung durch gesellschaftliches Eigentum und partizipative Planung

Die 2008 begonnene weltweite Wirtschaftskrise offenbart die Unfähigkeit des finanzdominierten Kapitalismus, ein stabiles Wachstum zu generieren. Die seit Ende der 70er Jahre durchgesetzten neokonservativen und neoliberalen Gegenreformen dienten vor allem dazu, die Klassenherrschaft des Kapitals zu bekräftigen und den Lohnabhängigen eine umfassende Umverteilung des erarbeiteten Reichtums zugunsten der Kapital- und Vermögensbesitzer abzuringen. Seit einigen Jahren, und besonders seit der jüngsten Krise, haben neoliberale Konzepte stark an Glaubwürdigkeit verloren. Zudem haben die sozialliberal gefärbten Modernisierungs-versuche des Kapitalismus Schiffbruch erlitten. Aber auch antikapitalistische und sozialistische Entwürfe haben ihre Glaubwürdigkeit unter weiten Teilen der Lohn- abhängigen in den kapitalistischen Metropolenländern eingebüßt. Die Linke hat das Scheitern der staatlichen Kommandowirtschaften und den Zusammenbruch der mit diesen verbundenen bürokratischen Diktaturen vor zwanzig Jahren noch nicht wirklich verarbeitet. Diese Schwierigkeiten haben einen zögerlichen Suchprozess nach neuen Konzepten ausgelöst. Vermehrt wird wieder über Ideen und Konzepte der Demokratisierung der Wirtschaft diskutiert wird (u. a. Bontrup 2006a; Demirovic 2006; Schuler 2010). weiterlesen »

Solidarische Ökonomie und betriebliche Selbstverwaltung

Das Beispiel der Usina Catende in Pernambuco, Brasilien

Zwischen EigentümerInnen und Beschäftigten eines Betriebes klafft meist eine große Lücke hinsichtlich ihrer Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Während die Besitzenden meist in leitenden Funktionen wieder zu finden sind, bleiben die Ausführenden traditionell in einem Abhängigkeitsverhältnis gefangen, das ihnen nur wenig Beteiligung und Autonomie ermöglicht. weiterlesen »

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