Marcel Bois

„Ganz Europa ist vom Geist der Revolution erfüllt“

Die internationale Protestbewegung am Ende des Ersten Weltkrieges

Zeitgenossen erlebten den Ersten Weltkrieg als den bis dahin schrecklichsten und opferreichsten Krieg. Vier Jahre lang litten sie unter seinen direkten Auswirkungen, viele weitere Jahre unter seinen langfristigen Folgen. Es war der erste Krieg, in dem im großen Maßstab Flugzeuge, U-Boote und Giftgas eingesetzt wurden. Fast zehn Millionen Soldaten kamen in den Schlachten von Verdun, Tannenberg und anderswo ums Leben, doppelt so viele wurden verletzt. Abseits der Front starben mindestens weitere zehn Millionen Zivilisten an Hunger und entbehrungsbedingten Krankheiten. weiterlesen »

„Modell für den künftigen Umgang mit innerparteilicher Diskussion“?

Der Heidelberger Parteitag der KPD 1919

Am Ende der Weimarer Republik war die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) weit von ihren ursprünglichen Idealen entfernt. Die einst von Rosa Luxemburg gegründete Organisation war zu einer vollständig entdemokratisierten, vom Apparat bürokratisch beherrschten Partei geworden. Interne Diskussionen wurden weitgehend unterbunden, politische Konflikte nicht politisch, sondern organisatorisch, also durch Ausschlüsse und Repressalien „gelöst“. Kritiker belegte die Parteiführung mit Redeverboten oder entfernte sie kurzerhand aus der Partei. weiterlesen »

Ohnmächtige Demokraten

Stereotype Darstellungen des "Prager Frühling" in bundesrepublikanischen Schulgeschichtsbüchern

Vom 20. auf den 21. August 1968 rollten Panzer der Warschauer Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei ein und beendeten gewaltsam ein von vielen Menschen mit Spannung verfolgtes Experiment – die Entwicklung hin zu einem „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Dieser vom damaligen KPChef Alexander Dub¢ek formulierte Slogan drückte aus, wofür die Reformbewegung von Studenten, Intellektuellen und Arbeitern stand: eine freie, demokratische und sozial gerechte Gesellschaft. Weltweit hat das Aufbegehren der Menschen in der Tschechoslowakei gegen das stalinistische Regime Aufsehen erregt. weiterlesen »

„Sich nicht die Hände binden lassen“

Rosa Luxemburg, die Spartakusgruppe und der Kampf für eine oppositionsfähige Linke

Am Abend des 4. August 1914: Eine handvoll Vertreter der SPD-Linken versammelt sich in Rosa Luxemburgs Wohnung in Berlin-Südende. Die Stimmung ist gedrückt, denn das Unfassbare ist geschehen: Wenige Stunden zuvor hat die SPD-Fraktion im Reichstag den kaiserlichen Kriegskrediten zugestimmt. Damit unterstützte die Partei genau den Krieg, vor dem sie seit Jahren gewarnt hatte. weiterlesen »

Eine andere Welt war möglich

Über die Revolution im November 1918 und ihr Scheitern


Ende Oktober 1918: Die Matrosen der in Kiel und Wilhelmshaven liegenden Hochseeflotte verweigern ihren Offizieren den Gehorsam. Sie nehmen ihren Vorgesetzen die Waffen und Rangabzeichen ab und übernehmen in den Küstenstädten selbst die Befehlsgewalt. Am nächsten Tag treten die Werftarbeiter in den Streik und stellen sich an die Seite der Soldaten. Die deutsche Revolution hat begonnen.
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