Betriebsbesetzungen

Eine Inspiration für Europa

Andrés Ruggeri im Gespräch über "reaktivierte Unternehmen" in Argentinien

Vor elf Jahren kam es in Argentinien nach einer langen Rezession zu einer Banken- und Finanzkrise und in der Folge zu großen sozialen Konflikten und Massenprotesten. Auch wurden zahlreiche Betriebe, die schließen mussten, von den dort ehemals Beschäftigten besetzt. In vielen Fällen konnte eine Betriebsübernahme durch Arbeiterkooperativen durchgesetzt werden. Der Sozialwissenschaftler Andrés Ruggeri ist Leiter einer Arbeitsgruppe der Univer­sität Buenos Aires, die das Phänomen der empresas recuperadas, der »reaktivierten Unternehmen«, seit 2002 untersucht. weiterlesen »

Für ein Leben ohne Chefs!

Aktion In Istanbul halten TextilarbeiterInnen ihre Fabrik besetzt und produzieren Pullover auf eigene Rechnung

Seit mehr als 200 Tagen leisten 94 ArbeiterInnen der Kazova-Textilfabrik in Istanbul Widerstand. Am 31. Januar 2013 wurden sie für eine Woche in unbezahlten Urlaub geschickt - danach fanden sie eine leergeräumte Fabrik vor. Da ihnen vier Monate lang kein Lohn gezahlt worden war, blieb nur der Kampf für die eigenen Rechte.
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Jetzt amtlich

Zanon gehört den Arbeitern

Die Kachelfabrik Zanon in Neuquén (Argentinien) stellt in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme dar. Hier haben sich die ArbeiterInnen eine Fabrik mit hochmoderner Technologie angeeignet, und sie hatten besonders gute politische Voraussetzungen. Sie hatten den Kampf schon lange vor der drohenden Schließung aufgenommen, gegen die im wahrsten Sinne des Wortes mörderischen Arbeitsbedingungen (im Schnitt 300 Arbeitsunfälle pro Jahr, davon die Hälfte schwer und einer tödlich). Die ArbeiterInnen fingen an, sich gegen das despotische Fabrikregime klandestin zu organisieren. weiterlesen »

Strike back - Bike forward

Die Betriebsbesetzung und Selbstverwaltung einer Fahrradwerks in Nordhausen

Im Sommer 2007 wollte der Besitzer der Bike Systems GmbH im thüringischen Nordhausen das Werk schließen. Um zu verhindern, dass der Betrieb demontiert und verkauft wird, hielten die 135 Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Fahrradfabrik besetzt. Die Besetzer_innen beschlossen - unterstützt von der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft FAU (Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union) und anderen Aktivist_innen - die Produktion von Fahrrädern in Selbstverwaltung wieder aufzunehmen. Dafür mussten bis zum 2. Oktober verbindlich 1.800 Bestellungen für Fahrräder eingehen. weiterlesen »

express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit

Seit über vierzig Jahren schon berichtet die Zeitschrift "express" über basisorientierte Gewerkschaftsarbeit, Betriebskämpfe und immer wieder auch über Fabrikbesetzungen und selbstverwaltete Produktion - Grund genug, die Zeitschrift hier auf workerscontrol.net einmal vorzustellen: weiterlesen »

Fabriken ohne Chefs

An diesem Mittwoch rufen Arbeiter des griechischen Betriebs Vio.Me zu einem internationalen Aktionstag auf

In ganz Griechenland entstehen kleine Läden der solidarischen Ökonomie. Man kann dort ökologische Produkte aus dem In- und Ausland zu niedrigen Preisen kaufen. Seit einigen Monaten stehen in jedem solchen Geschäft neben dem Biooliven­öl und dem Fair-Trade-Kaffee auch Putzmittel: Die Flaschen voller Glas- bzw. Allzweckreiniger oder Waschmittel tragen keinen Markennamen. Aber auf den schwarz-weißen Etiketten kann man ein Zahnrad und eine Fabrik sehen.
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Beugemaßnahmen - Selbstverwaltete Fabrik »Jugoremedija« in Serbien soll in den Bankrott getrieben werden

Am 1. August 2012 verhaftete die Polizei von Zrenjanin den Generaldirektor des
selbstverwalteten Pharmazeutik-Unternehmens Jugoremedija, Zdravko Deuric, dessen
Finanzdirektorin, Anika Malusic, sowie Milana Zlokas und Stevan Gregovic, VertreterInnen
des assoziierten Unternehmens Penpharm1, wegen »Verdachts auf kriminellen
Machtmissbrauch«. Bei den Verhafteten handelt es sich just um diejenigen, die die weiterlesen »

Gleiches Ziel, große Unterschiede - über die Fabrikbesetzungen bei Innse und Officine

Dieter Wegner vergleicht Arbeitskämpfe und Betriebsbesetzungen bei der Mailänder Maschinenfabrik "Innse" und bei "Officine", einer Zweigstelle der Schweizer Bundesbahn. weiterlesen »

Zwischen Überlebensstrategie und Ideologie - Fabrikbesetzungen in Argentinien

Einige Tage vor Weihnachten des Jahres 2001, genauer gesagt am 19. und 20. Dezember, schaute die Weltöffentlichkeit nach Süden, nach Argentinien. Der so genannte »Argentinazo« weckte die Hoffnung vieler, die lange auf eine Reaktion der Unterdrückten gewartet hatten. Es gab unzählige Informationen über neue Formen sozialer Bewegungen, die sich über Jahre entwickelt hatten: Volksversammlungen, Tauschringe und vor allem ein Novum: die besetzten Fabriken. weiterlesen »

Vom Kindergarten in die Hochschule

Erfahrungsaustausch zwischen argentinischen und griechischen Arbeitern über Betriebsbesetzungen

Raúl Godoy, Arbeiter aus der besetzten Fabrik Zanon in Argentinien, sprach am Mittwoch (22.5.2013) vor interessierten Zuhörern in Athen. Aus der Stadt Neuquén war er gekommen, um die Erfahrungen von »FaSinPat« (der »Fábrica sin Patrones« oder »Fabrik ohne Chefs«) weiterzugeben. Die 450 Arbeiter hatten ihre Fabrik im Jahr 2001 besetzt und produzieren seitdem Keramik in eigener Regie. Bei Zanon gibt es monatlich eine ganztägige Versammlung, auf der alle wichtigen Entscheidungen demokratisch getroffen werden. weiterlesen »

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